90 Jahre SV Absdorf

90 Joahr is a langes Menschenleben,
von d' Gründer kann's da kan mehr gebn.
Und ois, was am Beginn is gwesen,
kann ma nur in da Chronik lesen.

Am Anfang is riet viel passiert,
es is nur gsungen wordn und musiziert.
Nach a paar Jahren - des is erwiesen -
habens Fuaßball gspielt auf ana Wiesn.

Des Fortfahren hat ma sich erspart,
es spielt da Oba- gegan Unterort.
Und wiederum nach a paar Joahren,
da sans a echte Mannschaft wordn.

Des Fuaßballspielen wird da schon schärfa,
ma spielt ja gegn die Nachbardörfa.
Da Kriag hat vieles umgewendet
und a des Fuaßballspiel beendet.

Danach geht's wieda an von vorn.
Ma spielt gegn Stockerau, gegn Tulln und Horn.
Weil wir ganz ormselig worn,
samma zum Spieln mit'n Lastwagn gfahrn.

Die Zeit nimmt weita ihren Lauf,
es geht mit'n Fuaßballspieln bergauf.
Des Fuaßballspieln wird imma bessa,
die Mannschaften werdn imma größa.

Aba in de letztn 30 Joahrn
wars oft wia mitn Aufzug foahn.
Amoi auf und amoi nieder,
so geht des halt imma wieda.

Und dann is ma schon ganz unten,
oba es haben sich a poar Männer gfunden.
Die sagn: Es is noch riet zu spät.
Schau ma, dass wieda aufwärts geht.

Damit des Werkl funktioniert,
da ghört so was oba gschmiert.
Ma findet dazua a poar Männer,
die erweisen sich als Gönner.

Es draht sich halt auf dera Welt,
jetzt a beim Fuaßball schon ums Geld.
Dazu investiert ma gründlich
und ma wird im Ausland fündig.

Die Kicker spieln mit volla Kraft,
sie woan recht oft die Siega.
Drum haben sie's a als Manschaft brocht
bis in die Landesliga.

Und aner, der hats sogar gschofft
bis in die Nationalmannschaft.

Im letzte Joahr hats nimma gfunkt,
ma holt im Herbst grod nur 1 Punkt
und landet aufn letztn Platz
es is ein voller Jammer.

Oba im Frühjahrt gwinnt ma Spiel um Spiel,
des war der Überhammer.
Es hat fast keiner drauf gewettet,
oba die Meisterschaft, sie is gerettet.

Drum laßt's uns jetzt des Glasi hebn.
Der SV Absdorf soll hoch leben
und i wünsch für die nächsten Jahr
ein 3-faches Hipp-Hipp-Hurra!


Erich Schmidt
Mundartdichter aus Absdorf